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Gemeinde Reichertsheim
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Adresse & Kontakt
Gemeinde Reichertsheim

Bräustraße 11
84437 Reichertsheim

Telefon: 08073/9192-0 Telefax: 08073/9192-19
Mail: info@reichertsheim.de

Öffnungszeiten:

Mo., Die., Mi., Fr.:
08.00 Uhr – 12.00 Uhr
Donnerstag:
09.00 – 12.00 Uhr u.
14.00 – 18.00 Uhr
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Chronik

Der Landkreis Mühldorf am Inn wird von seinem Hauptfluss Inn bestimmt, dem links die Isen und die Rott zufließen und die den größeren, nordwestlich des Inns liegenden Landkreisteil entwässern. Die Isen bildet die Trennlinie zwischen dem erdgeschichtlich älteren Tertiären Hügelland und der jüngeren eiszeitlich geformten Terrassen- und Moränenlandschaft. Hier liegt die Gemeinde Reichertsheim mit ihren 107 amtlich benannten Ortsteilen in einer Talmulde der von den Gletschern der Riss-Eiszeit vor ca. 200.000 Jahren geschaffenen 70 m hohen Altmoränenhügel. Sie grenzt an die Nachbarkommunen Obertaufkirchen, Rattenkirchen, Aschau am Inn, Gars am Inn, Haag und Kirchdorf. Mit letzterer Gemeinde bildet Reichertsheim die gleichnamige Verwaltungsgemeinschaft, deren Sitz sie auch beherbergt. Ein kleiner Teil der Gebietsgrenze schließt zum Landkreis Erding hin ab. Das Kreisgebiet ist ein uralter, bereits in prähistorischer Zeit besiedelter Kulturboden mit zahlreichen Grabhügeln, Ringwällen, keltischen Viereckschanzen und Resten frühgeschichtlicher Bauten und Altstraßen. Erstaunlicherweise erwies sich der Raum Reichertsheim bis vor wenigen Jahren als „fundleer", was sich erst mit einem Fund in der Reichertsheimer Ortsflur Wollmaier änderte: Ein 4500 Jahre altes Steinbeil aus der Mitte der Jungsteinzeit belegt Hackbau in der Gegend, einem Vorläufer der jüngeren Pflugwirtschaft. Der fruchtbare Boden der Umgebung förderte die Ansiedlung sesshafter Bauern, die Weizen, Gerste und Hirse kultivierten. Der Tierhaltung kam damals schon eine besondere Bedeutung zu. Mit der Eroberung des Alpenvorlands durch das römische Reich im Jahr 15 v.Chr. wurde die Straße zwischen Augusta Vindelicorum (Augsburg) nach Ovilava (Wels) angelegt, die auch in nachrömischer Zeit als Heeresstraße zwischen München und Wien wichtig blieb. Im Reichertsheimer Bereich deckt sich ihr Verlauf auch heute noch wesentlich mit dem aktuellen Verlauf der Bundesstraße 12. Die Benennung von Reichertsheim und vieler seiner Ortsteile auf -ing verrät eine Namensgebung nach einzelnen Personen und eine frühe germanische Landnahme in diesem bairischen Kerngebiet. Beispiele sind Heberding, Hodering oder Manholding. Auch Ortsnamenbildungen auf -heim bzw. -ham deutet in diese Richtung, z.B. Reichertsheim oder Bergham. Reichertsheim selbst wurde im Jahr 788 erstmals schriftlich in den Güterverzeichnissen des Bischofs Arno von Salzburg erwähnt. Gegenstand der Aufzählung war die Pfarrkirche in Reichertsheim, gelegen im Isengau. Bis zum Jahre 1821 gehörte Reichertsheim zur Erzdiözese Salzburg, danach zu München-Freising. Ab dem Jahr 1170 bis zur Säkularisation war die Pfarrei dem Augustinerchorherrenstift Au am Inn eingegliedert. Politisch gehörte Reichertsheim schon immer zu Bayern, mit wechselnden Verwaltungsbezirken. Die Gemeinde wurde nach Auflösung des Landkreises Wasserburg am Inn in den Landkreis Mühldorf am Inn eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreformen kam es auf kommunaler Ebene zu verschiedenen Zusammenlegungen, die teilweise wieder rückgängig gemacht wurden. 1971 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Dachberg und Kronberg in das Gebiet von Reichertsheim eingegliedert. 1980 wurde der Ort Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Reichertsheim mit den Mitgliedsgemeinden Reichertsheim und Kirchdorf.   Das Wappen, das die Gemeinde seit 1974 führt, zeigt nebeneinander zwei goldene sechsstrahlige Sterne eingebettet in einen blauen Schildfuß als Marienattribute und Verweis auf die viel besuchte Wallfahrt im Ortsteil Ramsau bzw. der Reichertsheimer Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Ein in Gold eingefasster, mit drei silbernen Kleeblättern belegter schwarzer Sparren ist das Wappen des aus Reichertsheim stammenden Landsassengeschlechts der Reichertsheimer, die im Spätmittelalter als Richter in herzoglichen Diensten nachweisbar sind.


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